Ammerthaler Kirwabräuche
von Sarah Hirschmann
Die Ammerthaler Kirwabumpln
Am Kirwafreitag (vor der Kirwa) wird in Ammerthal die Liesl eingeweiht. Dazu fahren wir mit einem Anhänger durch das Gemeindegebiet und halten an verschiedensten Stationen an. Manchmal sind es Wirtshäuser, manchmal andere Vereine oder ehemalige Kirwaleit die eine Station für uns vorbereiten. Während der ganzen Fahrt ist es aber sehr wichtig, dass alle Kirwaleit besonders laut sind und die Anwohner im Dorf darauf vorbereiten, dass nun die Kirchweihe endlich los geht. Da der Anhänger recht hoch ist, steht eine Leiter parat, die links und rechts von zwei Burschen gehalten wird. Leider haben diese es sich zur Gewohnheit gemacht, beim Aufstieg einfach mal den Rock des Dirndls mit den Worten „Hoppala“ zu lüften. Einige Jahren haben die Moidln dieses, mittlerweile, Ritual über sich ergehen lassen. Bis zu meinem ersten Kirwajahr 2016. Wie jedes Jahr fand beim amtierenden Oberkirwamoidl das Moidlfest statt und auch in diesem Jahr sollte wieder gemeinsam gebastelt werden. Die älteren Moidln besprechen und beraten sich bereits einige Wochen vorher. Schließlich steht der Entschluss fest: dieses Jahr werden Kirwabumpeln für alle Kirwamoidln gemacht. Gesagt getan, die Älteren machten sich auf die Suche nach den größten und Omahaftesten Schlüpfern, die sie nur irgendwie finden konnten. Am Moidlfest wurden diese dann liebevoll verziert mit dem eigenen Namen und vielen Herzchen und Blümchen. Wir konnten es kaum erwarten die Gesichter der Burschen zu sehen!
Endlich war es soweit. Es war Kirwafreitag (vor der Kirwa) und wir wollten aufbrechen zum Liesl einweihen. Das erste Moidl stieg auf die Leiter und die Burschen zwinkerten sich noch zufrieden zu. „Leider“ entdeckten sie nicht das, was sie erwartet haben, und zuckten kurz darauf verwundert mit den Schultern. Auch beim zweiten und dritten Moidl blieb die Freude aus. Ab dem fünften Moidl verloren sie den Spaß daran und gaben auf.